11 UX-Tricks für eine optimale Menüleiste

Unser Ziel: die Steigerung deiner Conversions. Wir wollen dir helfen, mit unserer innovativen Technologie – und kleinen Tipps, die manchmal große Wirkung zeigen. Heute knöpfen wir uns ein besonders wichtiges Element der UX-Optimierung vor: die Menüleiste.
Besucher:innen, die zum ersten Mal auf deiner Website landen, brauchen klare Wegweiser, um sich gut zurechtzufinden und schnell das zu entdecken, was sie suchen. Diese Wegweiser sollten präzise, verständlich und im besten Fall auch ansprechend gestaltet sein. Genau das leistet die Menüleiste deiner Website: Sie führt die User durch deine Seiten – wie eine Landkarte, die mit Inhalt, Struktur und Design dabei hilft, sich mühelos zu orientieren.

So viele Formate, gibt es keine Zauberformel?
Horizontal, vertikal, sticky – es gibt viele Arten von Menüleisten, alle auf ihre Weise spannend und kreativ. Doch welche Variante ist wirklich effizient? Wie sollte ein Menü aufgebaut sein? Und vor allem: Wie sollte dein Menü aussehen, um die User Journey auf deiner Website zu verbessern?
Wenn du Inspiration für dein Menü suchst, bist du hier genau richtig. In diesem Artikel zeigen wir dir 11 wichtige Elemente, die dein Menü benutzerfreundlicher machen, besser auf die Bedürfnisse deiner Besucher:innen eingehen und deine Conversions steigern.
11 Tricks für optimierte Menüleisten
1. Dem Besucher zeigen, wo er sich befindet
Dein Menü sollte interaktiv sein und den User jederzeit zeigen, wo sie sich gerade befinden – besonders wichtig für Erstbesucher:innen. Schon ein kleines visuelles Element kann das Surferlebnis deutlich angenehmer machen. Ein gutes Beispiel dafür ist die neue Navigationsleiste von LinkedIn:

Die Meinungen über das Design gehen auseinander – doch eines steht fest: Die neue Menüleiste des beruflichen Netzwerks macht das Navigieren deutlich einfacher. Im Gegensatz zur alten Version erkennt ein user jetzt auf einen Blick, in welcher Rubrik er oder sie sich gerade befindet. Erinnerst du dich? So sah die Leiste früher aus:

2. Die Menüleiste sichtbarer machen
Wie schon erwähnt, ist die Menüleiste das Herzstück deiner Website. Sie sollte klar strukturiert und leicht erkennbar sein, damit Besucher:innen intuitiv darauf zugreifen können, um schnell von A nach B zu gelangen. Idealerweise sollten sie nicht mehr als drei Klicks benötigen, um auf der gewünschten Seite zu landen – etwa einer Produktseite, egal wo sie sich gerade befinden.
Deshalb ist eine übersichtliche Menüstruktur entscheidend. Hier ein Beispiel für eine besonders klare und dynamische Navigation – vom Kultur- und Elektronik-Spezialisten fnac.com:

3. Zu lange Dropdown-Menüs vermeiden
Ist ein Dropdown-Menü zu lang, kann das Besucher:innen schnell überfordern. Wo sollen sie hinschauen, worauf klicken? Ein überladenes Menü wirkt anstrengend – und kann leicht Frust auslösen. So geht’s mir persönlich regelmäßig auf Amazon.

Zum Glück gleicht Amazon diese Mühe durch seinen hervorragenden Service wieder aus. Nebenbei bemerkt: Das Unternehmen hat seinem Mega-Menü sogar eine eigene Seite gewidmet – die allerdings ein echtes Design-Albtraum ist. Kaum eine andere Website könnte sich eine so unübersichtliche Seite leisten.
Der Expertentipp:

„Alle Kategorien deines Menüs sollten anklickbar sein – sonst entsteht schnell Frust. Oft interessiert sich ein Besucher für eine Rubrik, ohne genau zu wissen, wonach er sucht. Wenn er dann alle Produkte problemlos aufrufen kann, steigen automatisch deine Verkaufschancen!“
-Pauline Rommelaere, UX-Consultant, Kameleoon.
4. Stelle deine Suchmaschine in den Vordergrund
Auch hier ist fnac.com bestens aufgestellt: Beim Scrollen bleibt die Suchleiste stets sichtbar – etwas, das bei Konkurrenten wie eBay oder Amazon nicht der Fall ist.

Dabei ist längst bekannt, dass rund 30 % der Internetuser die interne Suche verwenden – und dass diese Gruppe bis zu sechsmal höhere Conversion-Rates erzielt als der Rest.
Ein gutes Beispiel für die Wichtigkeit der internen Suche, wenn auch nicht speziell in der Menüleiste: routard.com

Zusätzlich zur internen Suche in der Navigationsleiste hat der Reiseführer-Anbieter routard.com die Bedeutung einer Suchfunktion auf seiner Startseite per A/B-Test überprüft – mit beeindruckendem Ergebnis: Die Absprungrate sank um 14 %, die Exit-Rate um 17 %!
5. Kontextualisiere dein Menü
Klickt ein User auf den falschen Button, landet er oder sie nicht dort, wo gewünscht – das sorgt schnell für Frust und kann dazu führen, dass die Website verlassen wird. Deshalb solltest du alles daransetzen, solche Fehler zu vermeiden – zum Beispiel, indem du deine Menüleiste kontextualisierst. Schon ein kleines Symbol kann helfen, Besucher:innen zu orientieren.
Ein gutes Beispiel dafür liefert die Website von Apple – schlicht, klar und äußerst effizient.

Nebenbei bemerkt: Die Symbole erscheinen erst, wenn ein User eine Rubrik wirklich anklickt, nicht schon beim Darüberfahren mit der Maus.
Der Expertentipp:

„Wenn du es noch nicht getan hast, empfehlen wir, einen A/B-Test durchzuführen – und statische mit dynamischen Elementen zu vergleichen, die im Hover-Mode erscheinen.“
-Géraud Bornet, UX-Consultant, Kameleoon
6. Personalisiere dein Menü für jedes Besuchersegment
Personalisierung ist heute ein fester Bestandteil jeder erfolgreichen Marketingstrategie – denn die Erwartungen der Besucher:innen steigen stetig. Ein Blick auf die Google-Startseite von vor 20 Jahren zeigt deutlich, wie sehr sich die Ansprüche verändert haben: Heute erwarten User eine individuell zugeschnittene Erfahrung.
Ein gutes Beispiel liefert – wie so oft – Fnac. Das Marketing-Team testete die mobile Website per A/B-Test, um herauszufinden, wie stark ein personalisiertes Angebot die Relevanz und den Umsatz beeinflusst. In Variante A war die ursprüngliche Version zu sehen, während Variante B ein auf Besucherinteressen basierendes Sonderangebot direkt in der Menüleiste zeigte.

Variante B steigerte die mobilen Transaktionen um 8,5 %.
Eine weitere Möglichkeit wäre, das Menü direkt zu personalisieren – ohne große optische Änderungen vorzunehmen.
Ein fiktives Beispiel: Ein Kunde besucht regelmäßig die Produktseiten für Objets Connectés (High-Tech-Produkte) auf darty.com. Für ihn könnte die Rubrik Bons Plans (Sonderangebote) gezielt angepasst werden. Dasselbe Prinzip ließe sich auch auf Besucher:innen anwenden, die sich bevorzugt für Küchengeräte, Kühlschränke oder ähnliche Kategorien interessieren.

Fiktives Beispiel.
7. Einen „Fat Footer“ einfügen
Ein Fat Footer ist – wie der Name schon sagt – ein besonders umfangreicher Footer. Dort finden Besucher:innen alles, was sie sonst noch über deine Website wissen möchten.
Ein Fat Footer bietet gleich zwei Vorteile:
- Er ergänzt ein komplexes Menü.
- Er verbessert die interne Verlinkung deiner Website.
Was man alles in einem Fat Footer finden kann:

Der „Fat Footer“ von Hubspot.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Footern enthält die „fette“ Variante nicht nur rechtliche Hinweise wie die AGB (etwa bei Google oder Apple), sondern auch viele zusätzliche Informationen zu deinen Aktivitäten, Produkten oder Services – zum Beispiel:
- deine Werte
- eine Suchfunktion
- Event-Informationen
- Ressourcen wie Whitepapers oder E-Books
- Demoanfragen
- Social-Sharing-Buttons
- eine Übersicht deiner meistgelesenen Blogartikel
- neu eingestellte oder meistverkaufte Produkte
- Social Proof
Du siehst: Ein Fat Footer kann randvoll mit wertvollen Informationen stecken!
8. Ändere die Position der Elemente
Dein Menü ist vielleicht schon gut strukturiert und muss nicht komplett neu gestaltet werden. Doch oft reicht schon der Test eines kleinen Details, um erstaunliche Ergebnisse zu erzielen.
IKKS, kleiner Test, große Wirkung
Die Modemarke IKKS analysierte die Ergonomie ihrer Menüleiste mithilfe von Heatmaps und stellte fest, dass der Tab ihrer Kollektion I-code nur selten angeklickt wurde. Daraufhin führte das Unternehmen einen A/B-Test durch, um herauszufinden, an welcher Position der Tab die meisten Klicks erzielt.
Getestet wurden zwei Varianten:

Es wurden zwei Varianten getestet – und eine davon erzielte 16,5 % mehr Klicks.
9. Das Menü dynamisch gestalten
Ein dynamisches Menü aktualisiert sich automatisch. Für E-Commerce-Websites bedeutet das zum Beispiel, dass Produkte in den Warenkorb gelegt oder daraus entfernt werden können, ohne die Seite neu zu laden.
Ein gutes Beispiel dafür ist zavvi.com: Sobald ein Artikel in den Warenkorb gelegt wird, bleibt die Seite unverändert – der Warenkorb-Zähler aktualisiert sich jedoch in Echtzeit.

Es ist ein klarer Vorteil, wenn User auf der Seite bleiben können, nachdem sie einen Artikel in den Warenkorb gelegt haben – doch das ist längst nicht überall der Fall.
Bei CDiscount zum Beispiel ist der Prozess deutlich umständlicher: Um weiter einzukaufen, müssen Besucher:innen zwei Seiten durchlaufen und sich zudem zwei Pop-ups ansehen.

Kurz gesagt: Halte dein Menü schlicht und dynamisch!
10. Menü-Elemente klarer und gestalten und ggf. umformulieren
K.I.S.S. – Keep It Short and Sweet!
Nicht nur das Design, sondern auch das Wording deines Menüs sollte getestet werden. Vielleicht verlierst du täglich potenzielle Kund:innen, ohne es zu merken – einfach, weil Struktur oder Begriffe in deinem Menü nicht klar genug sind.
Genau das wollte der Einbauküchenhersteller Schmidt herausfinden und führte dazu einen A/B-Test durch. Die ursprüngliche Menüversion wurde dabei mit zwei Varianten verglichen.

Auch ohne Französischkenntnisse erkennt man sofort: Die Formulierungen wurden deutlich verkürzt – und damit der gesamte Menüaufbau vereinfacht. Das zeigt sich sowohl im Vergleich zur Referenz als auch besonders bei Variante 2.
Diese Variante war der klare Gewinner:
- +130 % Klicks auf „Kataloge“
- +40 % Klicks auf „Geschäfte“
- +300 % Klicks auf „Projekte“
Und auch die Zahl der Terminvereinbarungen stieg spürbar an.
Einmal mehr zeigt sich: Ein einfacher Aufbau zahlt sich aus. Teste daher per A/B-Test, welche Formulierungen oder zusätzlichen Hinweise bei deinen Besucher:innen am besten ankommen.
11. Mobile Menüs nicht vergessen
Wir sagen es schon seit Monaten – und es bleibt aktuell: Investiere in deine mobilen Seiten!
Es ist einfach frustrierend, mit dem Smartphone auf Websites zu surfen, die nicht responsive sind – also deren Design sich nicht automatisch an das verwendete Gerät anpasst.
Hier ein französisches Beispiel, das für sich selbst spricht:

Links siehst du die Website eines Freizeitparks, die nicht responsive ist – da fragt man sich: Wie soll man hier überhaupt zur Buchung gelangen?
Rechts dagegen: die Website des Freizeitparks Futuroscope. Das Team wollte die User Experience für mobile Besucher:innen verbessern – und hat die gesamte Seite responsive gestaltet.
Das Menü selbst erscheint als sogenannter „Burger“ – jene drei Linien, hinter denen sich die Navigation platzsparend verbirgt. Diese Methode ist seit Jahren Standard auf mobilen Geräten.
Mehr Tipps für gelungene mobile Menüs findest du in diesem Artikel von sitesforprofit.com. Eine allgemeingültige Zauberformel gibt es zwar nicht, aber du kannst dich von zahlreichen Beispielen inspirieren lassen, um das Menü zu entwickeln, das perfekt zu deiner Website passt.
Wie weiß ich, was funktioniert?
Indem ich teste!

„Die Idee des Experiments kann das Experiment nicht ersetzen.“
-Émile Chartier, Philosoph
Du musst experimentieren, um herauszufinden, wo noch Optimierungspotenzial steckt. Führe A/B-Tests durch, um die Varianten zu identifizieren, die bei der Mehrheit deiner Besucher:innen am besten ankommen.
Egal ob Desktop oder mobil – ein paar Elemente sind unverzichtbar: ein anklickbares Logo, eine klare, einfache Gestaltung und eine intuitive Navigation.
Also: Testen, testen, testen!
