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Was ist Feature Management und Feature Experimentation?

Erfahren Sie in diesem umfassenden Leitfaden die Grundlagen von Feature Management und Feature Experimentation.
Mobile phone showing feature management and feature experimentation Möglichkeit

Die besten Product-Led Unternehmen nutzen Feature Management und Feature Experimentation, um das Wachstum des gesamten Unternehmens zu fördern.

Aber was bedeuten diese Begriffe und welchen Wert haben sie für fortgeschrittene Teams?

In diesem Leitfaden erfahren Sie alles, was Sie über diese modernen Softwareentwicklungspraktiken wissen müssen. Sie erfahren, was sie sind, wie sie funktionieren und warum Feature Management und Feature Experimentation der Schlüssel zu nachhaltigem, vorhersehbarem Wachstum ist.

1 Was ist Feature Management?

Feature Management ist ein modernes Verfahren, bei dem die Freigaben von Features mithilfe von logischen if/else-Code-Snippets, auch bekannt als Feature Flags, gesteuert werden.

Beim herkömmlichen Produkt-Release-Modell geben die Teams ein Feature für die gesamte Benutzerbasis frei, wobei sie kaum kontrollieren können, wer welches Feature wann sieht. Wenn ein Fehler in das Produkt eingeführt wurde oder das Feature nicht wie vorgesehen funktioniert, muss die dieses komplett zurückgesetzt werden. Dies stellt sich meist als kostspieliger Fehler heraus.

Feature Management trennt die Bereitstellung von der Freigabe und löst somit das „Alles-oder-Nichts“-Problem. Durch die Verwendung von Feature Flags können Features gezielt für spezifische Benutzergruppen aktiviert oder deaktiviert werden.

Sie ermöglichen es den Entwicklern außerdem, im Hintergrund kontinuierlich neuen Code bereitzustellen, ohne ihn für die Benutzer freigeben zu müssen. Auf diese Weise wird das Risiko verringert und die Teams erhalten eine genauere Kontrolle über die Erstellung und den Launch neuer Features.

2 Wie funktioniert Feature Management?

Feature Management wird durch die Verwendung von Feature Flags ermöglicht. Diese Flags können von Entwicklern im Code problemlos konfiguriert und anschließend von Produktmanagern mithilfe einer Feature-Management-Lösung ein- oder ausgeschaltet werden.

Hierbei handelt es sich um eine zeitgemäße Methode für die Einführung von Features und somit auch für die Veröffentlichung von Software. Mit Feature Management können Unternehmen:

  • Features und Verbesserungen des Feature-Designs „schrittweise“ einführen.
  • Features dann bereitstellen, wenn sie fertig sind, ohne sie standardmäßig für alle Benutzer zu aktivieren.
  • Den Zugriff nur für einige ausgewählte Benutzer erlauben.
  • Features erst dann für die gesamte Benutzerbasis verfügbar machen, wenn sie getestet (und validiert) wurden.

 

Da das Feature zu diesem Zeitpunkt bereits in der Live-App getestet sind, wird das Veröffentlichungsrisiko stark minimiert, sodass die Teams mit Gewissheit veröffentlichen können.

Graph showing the decoupling of feature releases from the Product Release Cycle over a one year period

3 Vorteile von Feature Management

Feature Management wird von fortschrittlichen Produkt- und Entwicklungsteams als Grundlage für Product-Led Growth eingesetzt. Mit Feature Management können Teams:

  • Die Softwarequalität verbessern: Die stufenweise Freigabe von Features hilft, Bugs abzufangen, bevor sie in die Produktion gelangen, während gleichzeitig die Iteration und Verbesserung von Features beschleunigt wird.
  • Das Risiko einer negativen Beeinflussung der User-Experience verringern: Der Risikofaktor wird erheblich gesenkt, da neue Funktionen nur kontrollierten Benutzergruppen zugänglich gemacht werden. Dies unterstützt die modernen DevOps-Softwareentwicklungszyklen und macht sie sicherer.
  • Neue Features vor der vollständigen Freigabe testen und validieren: Feature Management mithilfe von Feature Flags ist die Grundlage für Feature Experimente, mit denen Funktionen vor der Freigabe getestet und validiert werden können.
  • Spezielle Benutzergruppen mit Features ansprechen: Erstellen Sie Kundensegmente und sprechen Sie diese mit speziellen Funktionen an, um ein personalisiertes Erlebnis zu schaffen.
  • Ein besseres Verständnis für die Interaktion der Benutzer mit den Features erhalten: Durch die Verwaltung von Funktionen erhalten die Teams ein besseres Verständnis dafür, wie die Benutzer mit den Funktionen interagieren, sodass sie eine bessere User-Experience schaffen können.

 

Mit den Praktiken von Feature Management können Entwicklerteams auch weiterhin an mehreren neuen Features arbeiten und sie in einem inaktiven Zustand zur Live-App hinzufügen. Features können demnach schneller ausgeliefert werden.

Wie Feature Management Progressive Delivery ermöglicht

Progressive Delivery ist eine moderne Vorgehensweise in der Softwareentwicklung, bei der ein neues Feature zuerst an einen kleinen Prozentsatz der Benutzer ausgeliefert wird. Auf diese Weise erhalten die Teams zunächst ein Verständnis über die Auswirkungen des Updates, bevor das Feature der gesamten Benutzerbasis zur Verfügung gestellt wird.

Feature Management ist der Schlüssel zu Progress Delivery. Es ermöglicht Unternehmen, ihrem Produkt neue Features hinzuzufügen und diese schrittweise an ihre Benutzerbasis freizugeben.

Unternehmen, die Feature Flags verwenden, sind in der Lage, mehr Features zu ihrem digitalen Produkt und/oder ihrer mobilen App hinzuzufügen (laut Atlassian bis zu 30 neue Funktionen pro Anwendung und Jahr) als andere Unternehmen.

Example of feature flags on Kameleoon interface

4 Was ist Feature Experimentation?

Bei Feature Experimentation werden Feature Flags verwendet, um die Voraussetzungen für ein Feature zu testen und zu sehen, wie es sich im Hinblick auf die Unternehmensziele verhält.

Dies kann beinhalten:

  • Launch verschiedener Versionen desselben Features (über ein Experiment wie einen A/B-Test, A/B/n-Test oder eine Personalisierung), um zu sehen, welche Version am besten abschneidet.
  • Launch einer Funktion für eine kontrollierte (und gezielte) Nutzerzahl, um zu prüfen, ob die Funktion überhaupt eingeführt werden sollte.

 

Anstatt ein Feature erst zu entwickeln, zu testen und dann an Benutzer auszuspielen, können Produktmanager damit ein Feature erst testen, dann entwickeln und anschließend an die Benutzer ausspielen. Auf diese Weise kann die betriebliche Effizienz verbessert und die Chancen erhöht werden, ein Feature zu entwickeln, das von den Benutzern präferiert wird.

Die Vorteile von Feature Experimentation werden ebenfalls von Studien belegt. Etwa 50 % der Befragten einer Umfrage von Forrester stuften Feature Experimentation als „sehr wichtig“ für ihre Softwareentwicklungsinitiativen ein.

Laut Shagun Aulakh, Director of Product Management bei American Express, nutzen die besten Unternehmen Feature Experimente als Grundlage für Product-Led-Growth.

Durchschnittliche Unternehmen nutzen den agilen Prozess, um möglichst viele Produkte und Features so schnell wie möglich zu liefern. Die besten Unternehmen wissen jedoch, dass man ständig experimentieren muss, um die Innovation wirklich voranzutreiben und das leistungsstärkste und wertvollste Produkt zu entwickeln.
Shagun Aulakh headshot
Shagun Aulakh
Director of Product Management

Der Einsatz von Feature Experimentation wird auch in Spitzenunternehmen unterstützt.

Als Microsoft sein Online-Experimentierprogramm überprüfte, wurde festgestellt, dass bei 10 Entwicklungsideen, wie z. B. neuen Funktionen:

  • ein Drittel gute Ergebnisse liefern kann,
  • ein Drittel sich als flach erweist und sich nicht auf die Kennzahlen auswirkt,
  • und ein Drittel sich sogar negativ auf die Zielkennzahlen auswirken kann.

Feature Experimentation hilft den Teams, genau die Funktionen zu identifizieren und in jene zu investieren, die ihre Geschäftsziele erfüllen. Das macht sie zu einer bevorzugten Wahl für Product-Led Unternehmen.

5 Wie funktioniert Feature Experimentation?

Feature Experimentation folgt den Grundprinzipien der wissenschaftlichen Methode und wendet sie auf die Entwicklung und Freigabe von Software an. Eine allgemeine Illustration, wie Feature Experimente in der Praxis aussehen können:

  • Sammeln von Forschungsergebnissen: Diese können auf Benutzerfeedback, internen Untersuchungen oder Beobachtungen beruhen.
  • Hypothese entwickeln: Entwickeln Sie eine Idee, wie eine Kennzahl verbessert werden könnte und warum.
  • Durchführung des Experiments: Dies kann durch die Freigabe eines Features an nur eine von zwei Gruppen, durch Erstellen verschiedener Versionen eines Features oder durch die Entwicklung eines Funktionsprototyps, der allen Benutzern angezeigt wird, geschehen.
  • Sammeln und Analysieren der Ergebnisse: Informationen darüber sammeln, wie Benutzer mit dem Feature interagieren und wie es sich auf die Unternehmensziele auswirkt.
  • Implementierung des Gewinners und Wiederholung: Den Gewinner implementieren und dabei bereits darüber nachdenken, wie dieser oder ein anderer Aspekt der Erfahrung verbessert werden kann.

 

Dieser Prozess läuft schnell und in einer engen Schleife ab. Tatsächlich denken viele Teams nicht einmal zwangsläufig über Feature Experimentation nach. Sie denken vielmehr darüber nach, wie sie ihr Produkt auf der Grundlage des Feedbacks, das sie von den Nutzern und den Beobachtungen in ihrem Umfeld erhalten, ständig verbessern und iterieren können.

Graphic showing progressive, targeted delivery

6 Vorteile von Feature Experimentation

Feature Experimentation ermöglicht den Teams, den Schwerpunkt von der reinen Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs auf die Förderung von Innovationen zu verlagern. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Produktteams davon profitieren können.

Optimierung der Entwicklungskapazität

Branchenführende Unternehmen wie Microsoft starten zu Experimentierzwecken häufig Prototypen von Features. Die für die Erstellung eines Prototyps erforderlichen Ressourcen sind weitaus geringer als für die Entwicklung des gesamten Features.

Wenn ein Feature nun fehlschlägt oder nicht wie erwartet funktioniert, ist der Ressourcenverbrauch geringer, als wenn das Team das komplette Feature erstellen und einführen würde. Unternehmen sparen demnach wertvolle interne Entwicklungsressourcen.

Bessere Features entwickeln

Feature Experimentation ermöglicht Unternehmen, Features anhand von Daten, die auf die beste Implementierung hinweisen, direkt miteinander zu vergleichen. So können nur die besten Features die gesamte Benutzerbasis erreichen.

Da die Features nach und nach für kontrollierte Benutzergruppen freigegeben werden, können die Unternehmen in der Zwischenzeit das Feedback der Benutzer sammeln und an das Entwicklungsteam weiterleiten. Auf diese Weise bieten die verbesserten oder erweiterten Features, die schließlich für alle eingeführt werden, die bestmögliche User-Experience.

Validierung von Features und Messung der geschäftlichen Auswirkungen

Feature Experimentation hilft dabei, Feature Freigaben mit Zielen zu verknüpfen, die sich wiederum direkt auf die Geschäftszahlen auswirken.

Feature-Experimentation-Lösungen wie Kameleoon können den Einfluss solcher Experimente leicht auf die KPIs eines Unternehmens übertragen, was unter anderem den positiven Einfluss auf die Experimentierkultur fördert.

Unternehmen können zusätzlich zu Feature Experimentation (d.h. serverseitig arbeiten) ein Full-Stack-Experimentation-Tool verwenden, um zu sehen, wie die Features mit clientseitigen Analysen abschneidet. Dieses Feature ist einzigartig bei Kameleoon und wird derzeit von keiner anderen Optimierungslösung angeboten.

Dieser hybride Ansatz hilft Marketer, Produktmanagern und Entwicklern, gemeinsam sicherzustellen, dass sich ihre Optimierungen positiv auf die geschäftlichen KPIs auswirken.

Key performance metrics and revenue growth over time

7 Feature Management vs. Feature Experimentation

Feature Experimentation ist die Weiterentwicklung von Feature Management.

Unternehmen beginnen mit Feature Management, um bessere Kontrolle über ihre Software-Freigabe-Prozesse zu erhalten. Sobald sie sich mit Feature Management und Feature Flagging vertraut gemacht haben, können sie zu Feature Experimentation übergehen. Dies erweist sich als beste Möglichkeit, bessere Features (und Produkte) auf dem Markt einzuführen.

  • Feature Management: Aktivieren oder Deaktivieren eines Features für ausgewählte Gruppen von Benutzern.
  • Feature Experimentation: Testen verschiedener Features für verschiedene Benutzer, um zu sehen, welche am besten funktioniert.

Feature Management legt den Grundstein für Feature Experimentation, welches wiederum die Entwicklungsweise von Funktionen innerhalb von Teams verändert. Feature Experimentation ermuntert Teams dazu, zu überlegen, wie sie die Wertigkeit neuer Funktionen messen können, was die Gestaltung effizienterer Produkt-Roadmaps erleichtert.

Graphic illustrating feature experimentation between two mobile variants

Zum Nachdenken:

Warum sollte man eine Funktion entwickeln, wenn die Bedürfnisse oder Wünsche der Benutzer unsicher sind? Oder wenn die optimale Umsetzungsweise nicht gewiss ist? Und weshalb sollte man etwas entwickeln, wenn die Auswirkungen unbekannt sind?

Während das Feature Management dazu beitragen kann, ein Feature oder eine Product Experience sicher bereitzustellen, bietet Feature Experimentation die erforderlichen Daten, um zu entscheiden, ob die Entwicklung überhaupt sinnvoll ist.

Die wirklichen Einsparungen durch solche Experimente ergeben sich daraus, dass Features, die KPIs beeinträchtigen, NICHT zurückgerufen werden müssen. Außerdem können Teams mit Feature Experimentation vermeiden, ihre Apps mit Features aufzublähen, die keinen Unterschied für die Product Experience machen.

Feature Experimentation hilft Teams, sich auf ein datengesteuertes Softwareentwicklungsmodell zuzubewegen – ein Modell, bei dem Teams Hypothesen aufstellen und neue Features auf der Grundlage der Bedürfnisse und der Verhaltensweisen der Kunden entwickeln.

8 Feature Flags: Das Grundelement von Feature Managements und Feature Experimentation

Wie in diesem Leitfaden bereits erwähnt wurde, sind Feature Flags das Hauptelement von Feature Management und Feature Experimentation.

Feature Flags bieten eine Möglichkeit, das Verhalten einer Anwendung zu steuern. Sie ermöglichen es Teams, Features zur Laufzeit ein- oder auszuschalten und so eine gezielte Bereitstellung von Features in Echtzeit zu ermöglichen.

Die Erstellung eines Feature Flags ist ziemlich simpel:

  • Benennen Sie eine Flag, verknüpfen Sie diese mit einer oder mehreren Websites und fügen Sie alle relevanten Tags hinzu, um diese zu katalogisieren.
  • Vergeben Sie eindeutige IDs, damit die Flags im Quellcode identifiziert werden können. Fügen Sie Variablen hinzu - je nachdem, wie sich die Flags auf ein Feature auswirken sollen. Wählen Sie das SDK und den fertigen Beispielcode, um das SDK in der Anwendung einzurichten.
  • Wählen Sie die KPIs oder Ziele, die bestimmen, ob das gekennzeichnete Feature erfolgreich ist oder nicht.
  • Legen Sie fest, welche und wie viele Benutzer das gekennzeichnete Feature sehen sollen (Targeting).
  • Legen Sie fest, wann und wie das Feature veröffentlicht werden soll. Richten Sie automatische Alarme ein, um die Leistung des Features zu verfolgen.

 

Die Targetingbedingungen dieser Flags können so einfach oder komplex sein, wie es die Anforderungen eines Teams an die Bereitstellung eines Features erfordern.

Graphic showing traffic allocation

Feature Flags und Feature Management

Feature Management nutzt Feature Flags, um Progressive Delivery zu ermöglichen und Features für bestimmte Benutzergruppen ein- und auszuschalten.

Vor der Einführung von Feature Flags hatten Produktteams keine Möglichkeit, die Freigabe von Features zu steuern. Dies brachte viele Herausforderungen mit sich:

  • Die Teams konnten die Codefreigabe nicht von der Veröffentlichung von Features trennen.
  • Sie waren darauf angewiesen, ein Feature für eine ganze Gruppe von Benutzern auf einmal freizugeben.
  • Wenn ein Feature fehlerhaft war oder Bugs aufwies, musste es komplett widerrufen werden, was kostspielig und zeitaufwändig war.

 

Mit Feature Flags konnten die Teams die Bereitstellung von der Veröffentlichung trennen und alle oben genannten Probleme damit lösen. Feature Flags haben es Produktteams überhaupt erst ermöglicht, Features granular zu verwalten.

Feature Flags und Feature Experimentation

Bei der Feature Experimentation werden die Prinzipien von A/B-Testing und Experimentation auf die Softwareentwicklung angewendet. Dabei werden Feature Flags nicht nur verwendet, um Features für Benutzergruppen ein- und auszuschalten, sondern auch, um verschiedene Versionen davon mit verschiedenen Gruppen zu testen.

Ähnlich wie beim Feature Management wäre Feature Experimentation ohne Feature Flags nicht möglich, sodass Feature Flags ein integraler Bestandteil der Toolkits von Produkt- und Entwicklungsteams sind.

Feature Flags und Mobile Apps

Feature Flagging rationalisiert ebenfalls die Entwicklung von Apps. Es ermöglicht Unternehmen, auch für Apps eine kontinuierliche Zurverfügungstellung zu implementieren.

Durch das Umschalten von Feature Flags können Entwickler das Verhalten der App steuern. So können sie zum Beispiel eine Funktion für die Beta-Benutzergruppe aktivieren, ohne eine zusätzliche Runde des App-Store-Prüfverfahrens zu durchlaufen.

Dadurch können Entwickler Tests in ihr Feature Development integrieren, was zu einer optimierten User-Experience führt.

9 Technical Debts, Feature Management und Feature Experimentation

Technical Debts sind das Ergebnis von schlecht verwaltetem Code oder mangelhaften DevOps-Prozessen.

Diese können Teams in negativer Weise beeinflussen, indem sie die User-Experience eines Produkts verlangsamen und die allgemeine betriebliche Effizienz beeinträchtigen. Außerdem können sie die Lesbarkeit des Codes erschweren, was die Wahrscheinlichkeit von schwerwiegenden Problemen erhöht.

In unserem kürzlich geführten Interview über Product-Led-Growth und Feature Experimentation erzählte Shagun, wie der Aufbau von Technical Debts verheerende Folgen hatte. Die unbeabsichtigte Aktivierung einer Feature Flag führte dazu, dass das Unternehmen Geschäfte abschloss, die zu einem Verlust von einer halben Milliarde Dollar führten.

Graphic illustrating technical debt y showing an iceberg and what is seen above and below its surface

Oft werden Technical Debts als einer der Hauptgründe genannt, warum Entwicklerteams zögern, Feature Flags einzusetzen.

Das Hinzufügen von Feature Flags erhöht den Umfang des Codes in der Codebasis. Wenn Feature Flags nicht entfernt werden, wird die Codebasis zunehmend unübersichtlich. Dies kann zu Herausforderungen bei der korrekten Bereinigung und Entfernung von Feature Flags führen, da Mitarbeiter oft unsicher sind, welcher Code beibehalten werden muss und welcher nicht. Darüber hinaus besteht die Sorge, versehentlich etwas kaputtzumachen.

Mit jeder zusätzlichen Feature Flag, die dem Code hinzugefügt wird, wachsen die Technical Debts in der Codebasis, insbesondere wenn der Lebenszyklus der Flags nicht beachtet wird.

Wenn in einem Unternehmen eine Experimentierkultur herrscht, die umfangreiche Tests fördert, können die Technical Debts schnell so groß werden, dass sie nicht mehr ignoriert werden können.

Wie man Technical Debts mit Feature Management vermeidet

Die Verwaltung von Technical Debts kann effektiv durch die Umsetzung bewährter Praktiken für Feature Flags erfolgen, beispielsweise durch das Entfernen einer Flag, sobald sie nicht mehr erforderlich ist.

Sobald eine Flag ihren Zweck erfüllt hat (z. B. wenn das Feature den gesamten Lebenszyklus von QA, Tests und Experimenten bis hin zur Produktion durchlaufen hat), ist es wichtig, diese danach aus dem Code zu entfernen.

Ein fortschrittliches Feature-Management-Tool wie Kameleoon kann auch bei der Bewältigung von Technical Debts hilfreich sein. Es informiert die Teams darüber, wenn Feature Flags über einen längeren Zeitraum nicht aktiviert wurden. Dadurch wird leicht erkennbar, welche Feature Flags ohne zusätzliches Nachdenken entfernt werden können.

10Wie sieht Feature Delivery mit Feature Flagging, Feature Management und Feature Experimentation aus?

Mit diesen Praktiken können Teams von Ad-hoc-Feature-Freigaben zu einer Hypothesen basierten Feature-Entwicklung übergehen (siehe unten).

  • Feature Flagging: Der Einstieg in das Feature Management bedeutet in der Regel, mit Feature Flags zu beginnen. Die meisten Unternehmen verwenden 1) bereits Feature Flags, 2) sind dabei, sie zu implementieren, oder 3) planen ihre Implementierung. An diesem Punkt ist die Zeitspanne von der Idee bis zur Produktion in den meisten Unternehmen langsamer.
  • Feature Management: Hier können Teams Features innerhalb genau festgelegter Zeitpläne freigeben. Die Features werden in einem regelmäßigen Rhythmus bereitgestellt. Das geschieht vielleicht nicht so schnell wie nötig, aber es gibt eine solide Struktur, auf der man mit der Zeit aufbauen kann.
  • Feature Experimentation: Auf dem ausgereiftesten Level geht ein Unternehmen vom Feature Management zur Feature Experimentation über. Hier wird Feature Management verwendet, um innovative Features einzuführen. Die Teams bevorzugen eine Featurebereitstellung, die auf Hypothesen basiert: Sie verfassen eine Hypothese für ein Feature, richten ein Experiment ein, messen die Leistung und führen das Feature dann nach der Validierung ein. Das Experimentieren ist ein Teil des Feature-Entwicklungszyklus. Dies ist das Markenzeichen innovativer Software-Development-Teams.

Letztendlich sollte der Leitgedanke für die Teams darin bestehen, dass die Entwicklung von Funktionen auf der Lösung von Kundenproblemen basiert und gleichzeitig einen klaren Beweis für den Erfolg liefert.

Mit Experimenten geht die Funktionsentwicklung von „Bauen, Testen, Starten“ zu „Hypothesen aufstellen, Bauen, Experimentieren, Validieren und Starten“ über.

11Arten von Tools fürs Feature Management und Feature Experimentation

Bei der Bewertung von Tools fürs Feature Management und Feature Experimentation gibt es aktuell zwei Hauptoptionen auf dem Markt:

  • Feature-Management-Tools, die Experimente und A/B-Tests anbieten (LaunchDarkly, Split.io)
  • Experimentation Tools, die Feature Management, Feature Experimentation und Feature Flagging anbieten (Kameleoon, Optimizely)

Forrester empfiehlt als erste Wahl eine Experimentierlösung, die auch Feature Flagging und -Management unterstützt.

Der Grund dafür ist, dass Experimentation Tools so konzipiert sind, dass sie die Bedürfnisse von Marketern, Produktmanagern und Entwicklern gleichermaßen erfüllen. Sie können von verschiedenen Teams in unterschiedlichen Abteilungen genutzt werden, welche jeweils in ihrer bevorzugten Umgebung arbeiten.

Im Gegensatz dazu sind Feature-Management-Tools in erster Linie auf die Bedürfnisse von Entwicklern und Produktmanagern mit technischen Kenntnissen ausgerichtet. Hier sind Gründe, warum das wichtig ist.

  • Marketer und viele Produktmanager benötigen kundenseitige Analysen, die Aufschluss darüber geben, wie sich Kampagnen und Funnels auf geschäftliche KPIs auswirken. Clientseitige Features werden normalerweise nicht mit Feature-Management-Lösungen angeboten.
  • Sie wollen sowohl mit dem Front-End (JavaScript und moderne JS-Frameworks wie React) als auch mit dem Back-End experimentieren. Feature-Management-Tools sind in der Regel auf die Bedürfnisse von Backend-Entwicklern zugeschnitten.
  • Sie benötigen nahtlose Integrationen mit dem aktuellen Tagging-Plan. In 95 % der Fälle wird dies in JS auf dem Front-End implementiert.
  • Sie müssen die geschäftlichen Auswirkungen von Ideen und geplanten Features sofort analysieren können. Den Feature Management-Tools mangelt es oft an wichtigen Funktionen für Analysen und Datenberichte.

Dies macht es für Teams schwierig, fortgeschrittene Experimentation Programme funktionsübergreifend mit Feature Management-Tools durchzuführen.

12Kameleoon für Full-Stack Experimentation

Kameleoon ist eine Full-Stack-Experimentierlösung. Sie beinhaltet Feature Flagging-, Feature Management- und Feature Experimentation-Funktionen - und das auf einer einzigen, vereinheitlichten Plattform.

Mit Kameleoon Full-Stack können Produktmanager:

  • Neue Features risikolos mit Feature Experimentation und erweiterten Rollout-Regeln validieren.
  • Eigene Freigabe-Zyklen für eine schnellere Wertschöpfung mit Feature Management erstellen.
  • Serverseitige Experimente mit Kameleoon Hybrid™ betreiben und clientseitige Funktionen wie fortschrittliches Audience Targeting, Plug-and-Play-Integrationen und intelligente Grafik- und Code-Editoren nutzen, selbst bei serverseitig kodierten Tests.
  • Auf eine SDK-reiche, Cache-freundliche Arbeitsumgebung zugreifen.
  • Die Leistung Ihrer Funktionen mit clientseitigen Reporting-Dashboards überwachen.

Erweiterte Feature Management- und Feature Experimentierplattformen wie Kameleoon geben Marketing-, Produkt- und Entwicklungsteams die Möglichkeit, Experimente auf ihre Art und Weise, in ihrer bevorzugten Umgebung und auf einer einzigen Plattform durchzuführen

Um mehr darüber zu erfahren, wie Kameleoon die Anforderungen von fortschrittlichem Feature-Management und Feature-Experimentierprogrammen unterstützen kann, buchen Sie noch heute eine Demo.

Häufig gestellte Fragen
Warum ist Feature Management wichtig?

Feature Management gewinnt an Bedeutung, da es die Bereitstellung von der Freigabe trennt. Es ermöglicht Entwicklern, kontinuierlich neuen Code bereitzustellen, ohne diesen unmittelbar für Benutzer freigeben zu müssen. Dies trägt zur Risikominderung bei und verleiht den Teams eine präzisere Kontrolle über die Entwicklung und Einführung neuer Funktionen.

Was ist Feature Flag Management?

Feature Flag Management ist eine Reihe von Systemen und Prozessen, die Teams bei der Kontrolle ihrer Feature Flags unterstützen sollen. Es ist eine wesentliche Komponente von Feature Management.

Was ist der Unterschied zwischen Feature Flags und Feature Experimentation?

Feature Flags sind ein Instrument, welches ermöglicht, ein Feature für eine spezifische Nutzergruppe ein- oder auszuschalten. Feature-Experimentation beinhaltet systematisch durchgeführte Tests, bei denen mithilfe von Feature Flags ermittelt wird, ob ein Feature gemäß den Vorgaben funktioniert. 

Was ist Feature Testing?

Beim Feature Testing werden Funktionen getestet, um zu sehen, ob sie das gewünschte Ergebnis erzielen. Es wird manchmal gleichbedeutend mit Feature Experimentation verwendet, obwohl es in der Regel weniger fortgeschritten ist.

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